Video Hiroba

Videokollektiv Hiroba. Hakudo Kobayashi berichtet, 1978
Videokollektiv Hiroba. Hakudo Kobayashi berichtet, 1978
© Courtesy: Videoarchiv Ludwig Forum

Video Hiroba war ein 1972 in Japan gegründetes Kollektiv für experimentelle Videos. Die Mitglieder nutzten die damals ganz neue Video-Technologie als Kommunikationsmittel, um sich mit sozialen Bewegungen auseinanderzusetzen und die öffentliche Debatte durch das Medium Video zu stärken. Ihre Aktivitäten zielten darauf ab, eine Alternative zu den Massenmedien anzubieten. Dafür verlieh das Kollektiv auch Videokameras und andere Ausrüstung zu niedrigen Preisen.

Theoretische Anregung für ihre künstlerische Arbeit fand Fujiko Nakaya in Paul Ryans Cybernetic of the Sacred (1973) sowie Michael Shambergs Buch Guerilla Telesivion (1972). Shamberg kritisiert darin die Monopolstellung des Fernsehens und die einseitige Beziehung von Sender*in und Empfänger*in. In der kostengünstigen und leicht verfügbaren Videotechnik erkannte er das Potenzial, den Menschen ein Mittel an die Hand zu geben, selbst Inhalte zu schaffen und zu verbreiten. Nakaya veröffentlichte 1974 eine Übersetzung des Buches, das von japanischen Künstler*innen, die mit Video arbeiteten, als „Bibel“ gefeiert wurde.