Malerei

Blue Gothic, 1959, Öl auf Holz
Blue Gothic, 1959, Öl auf Holz
© Haus der Kunst, 2022, Foto: Thomas Dashuber, Courtesy the Artist

Bereits in ihrem frühen malerischen Werk der 1960er Jahre konzentrierte sich Fujiko Nakaya auf die Natur und deren Transformationsprozesse. Sie malte Pflanzen, Wolkenformationen oder die Sonne und verwendete Terpentin, um die Schichten der Ölfarbe nach dem Auftrag wieder aufzulösen. Für Nakaya vermittelte dieser Eingriff, dass kein Zustand in der Natur von Dauer ist, sondern einem steten Wandel und Werden unterliegt. Doch die statische zwei-dimensionale Malerei wies ihr Grenzen auf:

„Ich habe früher Wolken gemalt. Ich war Malerin und habe Bilder mit Wolken gemalt. Und irgendwann wollte ich eine direktere, erfahrungsorientierte Form der Kunst, die die Malerei nicht bieten konnte. Ich fühlte mich mit der Malerei als Medium unzufrieden und begann, mit Temperaturunterschieden zu arbeiten, die für Veränderungen in vielen Formen der Natur verantwortlich sind - bei Tieren, Menschen und Dingen. Ich machte Trockeneiswolken auf einer Platte mit einer Heizung darunter. Ich experimentierte also mit der Veränderung von Formen durch Temperaturunterschiede.”